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Radioaktivität

Baubiologische Untersuchungen legen den Schwerpunkt auf Messung und Bewertung der Gammastrahlung in Baustoffen und der Radonkonzentration in der Gebäudeluft.

Baustoffe:

Zivlisatorisch bedingte natürliche Radioakivität wird vor allem verursacht durch die Verwendung von Baustoffen aus Industrieprozessen oder solchen, die aus radioaktiv vorbelasteten Abbaugebieten stammen. Pauschal lässt sich allerdings keine Aussage über eine radioaktive Belastung von bestimmten Stoffen machen. Häufig erhöhte Werte weisen oft Granit, Schiefer, Bims, Tuff, Basalt und Schlacke- und Aschebaustoffe auf. Auch Ziegelsteine, Klinker und Natursteine können auffällig sein, müssen es aber nicht.

Gewissheit über eine radioaktive Auffälligkeit kann aber nur eine Messung geben!

Radon:

Radon ist ein radioaktives Gas und ein starker Alphastrahler. Es entweicht aus radiumreichen Materialien (Boden, Baumasse) und reichert sich in der Raumluft an. Die Eintrittspfade ins Gebäudeinnere sind z.B. Öffnungen und Risse in der Fundamentplatte, Leitungsdurchführungen, Fugen, unzureichende Kanalabdeckungen. Teilweise wurde auch über radiumhaltige Heizöle berichtet.

Die Inhaltion von Radon und seiner Zerfallsprodukte ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs! Ab 250 Bq/m3 ist die Erkrankungszunahme wissenschaftlich gesichert statistisch signifikant, also auffällig. Der Mittelwert liegt in bundesdeutschen Häusern liegt bei ca. 50 Bq/m3. Die WHO empfiehlt, dass der Zielwert unter 100 Bq/m3 liegen sollte.

Radiumhaltige Baustoffe, wie Industriegipse, Schlacken oder Schiefer können zudem zur Konzentrationserhöhung von Radon in der Raumluft führen.

Gibt es im Saarland Radon? Ein Hinweis auf diese Frage gibt das Bundesamt für Strahlenschutz unter folgender Webseite:

Wie ist Radon in Deutschland geographisch verteilt?

Hier wird jedoch nur eine Prognose auf Grundlage geologischer Randbedingungen abgegeben und ist nicht gleichzusetzen mit einer realen Belastung. sie soll Hinweise liefern, kann aber das vorkommen von Radon in einem bestimmten Haus nicht ausweisen.

Eine weitere empfehlenswerte Seite zu diesem Thema mit aktuellen Informationen ist die des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes:

MUV-Strahlenschutz

Hier finden Sie auch die vorläufigen Ergebnisse der Landesweiten Messkampagne zum Vorkommen von Radon im Saarland! bisheriges Ergebnis: Kein Gebiet muss als sog. "Radonvorsorgegebiet" ausgewiesen werden, in 6 Gemeinden wurden jedoch Auffälligkeiten festgestellt, die weitere messungen erforderlich machen. Das gemittelte Radonpotenial finden Sie ebenfalls unter der Webadresse des Ministeriums.

Radon ist farb- und geruchslos. Nur eine Messung kann Gewissheit über Auffälligkeiten bringen! Gemessen wird mit direkt anzeigenden Radonmonitoren, Kernspurdosimetern oder als orientierender Vortest über eine Luftprobe. Grundstücke lassen sich mittels Bodensonden untersuchen.

Was können Sie vorab einer Messung selbst tun? Lüften ist neben der Beseitigung der Eintrittspfade eine der effektivsten Reduzierungen für Radon. Lüften Sie bei  Radongasverdacht reichlich und vor allem regelmäßig. Abluftventilatoren, ggf. elektronisch geregelt, können bei richtiger Auslegung die Konzentration niedrig halten.

 Lassen Sie sich beraten! Ein "ungutes Gefühl" muss nicht sein. Eine geeignete Messtechnik liefert hier klare Antworten!